Ende Oktober 2018 ordnete der Oberste Gerichtshof Koreas an, dass eine japanische Firma Entschädigungen an ehemalige koreanische Arbeiter während des Zweiten Weltkriegs zahlen muss. Die Mehrheit der Medien berichtete, dass die ehemaligen koreanischen Arbeiter Zwangsarbeiter wären. Sie bewarben sich jedoch für die Arbeitsplätze in der japanischen Firma. Sie wurden also nicht gezwungen, in der Firma zu arbeiten. Eine weitere irreführende Behauptung in vielen Medien ist, dass Japan weder Entschädigungen noch individuelle Löhne an diese Koreaner bezahlt habe. Als Japan und Südkorea 1965 den Vertrag zur Normalisierung der diplomatischen Beziehungen schlossen, beabsichtigte Japan, koreanische Individuen zu entschädigen (einschließlich unbezahlter Löhne). Die koreanische Regierung wollte damals aber die gesamten Entschädigungen von Japan erhalten. So übernahm die koreanische Regierung die Verantwortung für die Verteilung an seine Bürger. Die koreanische Halbinsel war bereits seit dem Koreakrieg 1950 geteilt, und Südkorea vertrat daher Nordkorea im Vertrag. Die von Japan bezahlten Entschädigungen schlossen somit den nordkoreanischen Anteil ein.
Die südkoreanische Regierung investierte damals den größten Teil der Entschädigungen in die Industrialisierung des Landes, was man später als das Wunder am Han-Fluss bezeichnete. Der Erfolg der Industrialisierung Südkoreas beruht natürlich auf südkoreanischen Bemühungen und harter Arbeit, aber auch die Kompensation und technologische Hilfe Japans waren von entscheidender Bedeutung. Der Koreakrieg begann 1950 und dauerte drei Jahre, dann wurde das Waffenstillstandsabkommen geschlossen. Der Koreakrieg hatte die koreanische Halbinsel verwüstet. Der damalige südkoreanische Präsident wollte zuerst eine Industrienation aufbauen; danach könnte auch persönlicher Reichtum angestrebt werden.
Daher sollten die koreanischen Arbeiter ihre Regierung fragen, nicht japanische Firmen oder die japanische Regierung. Die südkoreanische Regierung war für die Verteilung der Entschädigung zuständig.
Eine andere Sache, die fälschlicherweise verbreitet wurde, ist, dass Japan Korea im Gegensatz zu Taiwan brutal kolonisiert hat. Taiwan stand nach dem Sino-Japanischen Krieg (1894 – 1895) bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 unter japanischer Herrschaft. Die chinesische Regierung (Qing-Dynastie) gab Taiwan an Japan ab. Es hieß, Japan wolle den westlichen Mächten eine erfolgreiche Herrschaft zeigen. Japan gab also für Taiwan pro Kopf viel mehr Mittel aus als für das japanische Festland. Viele Medien haben fälschlicherweise verkündet, dass Korea im Vergleich zu Taiwan brutal kolonisiert wurde.
Die koreanische Halbinsel wurde 1910 durch den Vertrag zwischen Japan und Korea annektiert. Japans Herrschaft über die koreanische Halbinsel dauerte bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945. Ein koreanischer Minister und auch damals einstiger Premierminister, Ye Wanyong (1858 – 1926), galt als Befürworter der Verwestlichung und öffnete somit Korea für den Außenhandel. Er hätte sich vielleicht nie ein unabhängiges Korea gewünscht, aber der koreanische König und seine Familie bekämpften sich gegenseitig, um die ganze Macht zu erlangen und involvierten folglich auch China, Russland und Japan. Infolgedessen verlor Korea beinahe seine Unabhängigkeit. Ye Wanyongs Gefühle, den Annexionsvertrag abzuschließen, mögen sehr unbehaglich gewesen sein, aber der Vertrag könnte als vorbereitender Akt angesehen worden sein, um in Zukunft eine starke, verwestlichte und unabhängige Nation zu werden. In Japan gab es auch unterschiedliche Meinungen und eine gleichdenkende Meinung, nämlich Korea bis zu seiner Unabhängigkeit zu annektieren.
Ye Wanyong und andere Minister gelten in Südkorea immer noch als Verräter, ebenso wie pro-japanische Koreaner. Wir sollten nicht denken und «was wäre wenn» auf die Geschichte anwenden, aber welche anderen Optionen hätte Ye Wanyong gehabt? Der französische Karikaturist Georges Ferdinand Bigot (1860-1927) illustrierte treffend die Situation in Korea: China, Japan und Russland fischten Korea.
http://japan-travelers-eyes.blogspot.com/2013/08/georges-ferdinand-bigot.html
Korea wurde 1905 zum Protektorat Japans und wurde 1910 annektiert. Japan gab in Korea noch mehr Mittel aus als in Taiwan, um Infrastruktur, Einrichtungen und Bildungssysteme aufzubauen. Überall in Korea wurden Grundschulen gebaut. Korea hatte zwei soziale Klassen, die untere hatte kein Recht, Schreiben und Lesen zu lernen. Da Korea gegenüber China tributpflichtig war, hatte die herrschende koreanische Klasse Chinesisch Schreibsprache verwendet, während sie noch Koreanisch sprach. Hangul (das koreanische Alphabet) wurde im 15. Jahrhundert von König Sejong dem Großen (aus der koreanischen Dynastie) erschaffen; die herrschende koreanische Klasse verachtete Hangul jedoch und benutzte Chinesisch zum Schreiben. Die japanische Regierung führte Hangul während der Annexion in die Unterklasse der Gesellschaft ein. Die Koreaner wurden als Japaner registriert, ebenso die Taiwanesen. Ein Koreaner zum Beispiel wurde 1932 zum Mitglied des japanischen Parlaments gewählt. Während des Zweiten Weltkriegs kämpften taiwanesische und koreanische Offiziere gegen die alliierten Streitkräfte. Japan einschließlich Taiwan und Korea kämpfte gegen die Kuomintang unter der Führung von Chiang Kai-shek, nicht gegen das kommunistische China von Mao. Nach dem Zweiten Weltkrieg kämpften die Kuomintang und die Kommunisten gegeneinander, und Chiang Kai-shek ging 1949 nach Taiwan ins Exil. Daher ist es doppelt falsch zu sagen, dass Südkorea als Mitglied der alliierten Streitkräfte mit den chinesischen Kommunisten gekämpft hat.
Japan hat ab September 1944 Taiwanesen und Koreaner zum Militärdienst eingezogen. Die eingezogenen koreanischen Soldaten wurden erst zwischen Januar und Juli 1945 ausgebildet; somit wurden viele von ihnen nie in den Kriegsschauplätzen eingesetzt. Koreaner und Taiwanesen konnten durch Freiwilligenprogramme (für Taiwanesen ab 1942, für Koreaner ab 1938) zu Soldaten und Offizieren der Kaiserlich-Japanischen Armee werden. Das Auswahlverfahren war sehr anspruchsvoll (z.B. wurden nur 6,000 von 303,394 Bewerbern in Korea angenommen).
Japan führte 1938 das Nationale Mobilisierungsgesetz ein, und Zivilisten wurde befohlen, für die Kriegsindustrie im Heimatland Japan zu arbeiten. Für die Koreaner wurde das Gesetz tatsächlich von September 1944 bis März 1945 angewandt, weil die Schiffe, die zwischen der koreanischen Halbinsel und Japan kreuzten, auf Schwierigkeiten stießen. Bevor das Gesetz auf Koreaner angewendet wurde, wurden sie gebeten, in Japan zu arbeiten. Sie bekamen Löhne und konnten zu arbeiten aufhören und andere Jobs in Japan suchen. Ohne Kenntnis der Umstände und des historischen Hintergrunds ist es falsch zu argumentieren, dass die Koreaner Zwangsarbeiter im Zweiten Weltkrieg waren. Natürlich ist angesichts der heutigen gesetzlichen Standards eine Annexion und/oder Kolonisation falsch, egal was Japan für Korea Positives getan hat. Japan wollte den koreanischen Arbeitern in den Verhandlungen, die zum Vertrag von 1965 führten, direkt eine Entschädigung zahlen, doch die koreanische Regierung lehnte diese Forderung ab und entschied anders. Die koreanische Regierung hat die Verantwortung, ihren Leuten die wahren Fakten zu erklären, anstatt Japan zu Unrecht anzuklagen.